Conviviality in Motion connected: Affiliierte Mitglieder
Esther Maria Meyer
(Doing) Belonging together in Diversity. Eine theologisches Programm convivialer, migrationsökumenischer Partnerschaften am Fallbeispiel des interkulturellen Kirchenzentrum Mannheims
Das Kirchengebäude als shared-place? Die Vermietung von Kirchengebäude an andere Gemeinden findet sich, gerade im Kontext der sogenannten Migrationsökumene, inzwischen häufig. Dieses Mietverhältnis kann sich als Nebeneinander oder partnerschaftlich gestalten. Kaum in der Forschung ist bisher diskutiert, welche Theologien und Ideologie zweiteres hervorbringt sowie welche Praktiken und Themen sich als relevant erweisen. Anhand der Fallstudie soll beides qualitativ-empirisch erforscht wurden: An der Friedenskirche in Mannheim etablierte sich über die letzten 10 Jahr das sogenannte interkulturelle Kirchenzentrum, im Rahmen dessen inzwischen sechs protestantischen Gemeinden verschiedener Tradition im gleichen Kirchengebäude ihre Gottesdienste feiern, i.d.R. nacheinander sowie dreimal im Jahr miteinander. Diese Gottesdienste werden von Repräsentant:innen aller Gemeinde vorbereitet, die sich monatlich treffen, um organisatorische Herausforderungen zu klären und die Partnerschaften zu intensivieren. Denn die Verbindungen zwischen den Gemeinden sind «weit mehr als Mietverträge»; sie sind interkulturell-ökumenische, convivale (con-viviere: miteinanderleben) Partnerschaften. In der ethnographischen Studie wird herausgearbeitet, wie die Begegnungsräume der interkulturell-ökumenischen Partnerschaften gestaltet werden und welche kirchentheoretische Rahmung aus jenen entstehen.
Frederick Gyamfi Mensah
Reaktionen auf Rassismus und Xenophobie im Kontext von globaler Migration: Ghanaische Christ:innen in der Schweiz und in Südafrika
Das Dissertationsprojekt wird auf Englisch durchgeführt.
“If I am able to make the long journey here by the grace of God, then I am capable of breaking all other barriers that stand my way with the help of the same God.” [Wenn ich dank Gottes Gnade die lange Reise hierher geschafft habe, dann werde ich es auch schaffen, alle anderen Hindernisse zu überwinden, die mir im Weg sind - mit der Hilfe desselben Gottes. (übers. LK)]
Diese Aussage eines ghanaischen Migranten spiegelt die Motivation und die Entschlossenheit der meisten afrikanischen Migrant:innen, mit denen sie ihre Träume von einem besseren Leben für sich und ihre Familien trotz vieler Schwierigkeiten in den Zielländern verfolgen. Eines der offensichtlichen Hindernisse, die das Bemühen afrikanischer Migrant:innen erschweren, sind Rassismus und Xenophobie, die ihnen begegnen. Dieses soziale Problem verlangsamt das Vorankommen der meisten Migrant:innen und erlegt ihnen für viele Jahre Anstrengungen und Mühen auf. Mein Forschungsprojekt ist ein Teilprojekt in einem grösseren Rahmen: Afrikanische religiöse Migrationsgemeinschaften im Kontext von Rassismus und Xenophobie. Diese Studie verbindet interdisziplinär die Arbeit zu Migration, race und Religion.
Religiöse Zugehörigkeit und damit verbunden die stetige Beziehung zu Gott ist für christliche afrikanische Migrant:innen von grosser Bedeutung. Im Rahmen dieses internationalen Forschungsvorhabens möchte ich mich auf ghanaische christliche Migrationsgemeinschaften in der Schweiz und in Südafrika fokussieren. Ich werde untersuchen, wie Ghanaer:innen auf ihre Erfahrungen von Rassismus und Xenophobie reagieren. Die folgenden Fragen werden dabei von besonderem Interesse sein: Wie hilft religiöse Zugehörigkeit Migrant:innen dabei, soziale Resilienzfähigkeit als Antwort und Ausgleich auf Rassismus und Xenophobie zu entwickeln? Aus stärker akademischer Perspektive gefragt: In welchem Ausmass schafft religiöse Zugehörigkeit soziale Resilienzfähigkeit, die Migrant:innen hilft, aktiv ihre Lebensumstände in einer Diaspora-Situation zu gestalten, die ihnen häufig feindlich und ausgrenzend begegnet?