Die Forschung am ZRWP fokussiert sich auf unterschiedliche Dimensionen der Interaktion zwischen Religion, Politik, Wirtschaft und öffentlichem Raum. Verschiedene Universitäten und Forschungsgruppen sind Teil des Zentrums, welche jeweils einen spezifischen thematischen Fokus in ihrer Forschung haben. Die Universität Basel untersucht insbesondere das Verhältnis von Wirtschaft und Religion. Politik und Religion sowie Normativitätsdiskurse stehen im Zentrum des Forschungsinteresses an der Universität Luzern. Fragen um Religion, Medien und Öffentlichkeit werden in Zürich vertieft. Die Universität Fribourg steuert Finanz- und Managementwissen bei, während die Universität Lausanne die Interaktion von Religion, Wirtschaft und Politik aus religionssoziologischer Perspektive untersucht.
Teile des Forschungsteams bei einer Exkursion in den Schweizer Alpen im Jahr 2021: Prof. Jens Koehrsen, Lasse Kos, Nadine Brühwiler, Fabian Huber, Anabel Da Pra, Ann-Lea Buzzi und Julius Malin (von links nach rechts)
Die Forschung am ZRWP Basel konzentriert sich auf Themen, die in Zusammenhang stehen mit Religion, Nachhaltigkeitsübergängen und Basisinnovationen.
Die Forschung am ZRWP in Basel umfasst die folgenden Bereiche:
Das Team an der Universität Basel führt derzeit zwei vom SNF geförderte Forschungsprojekte unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Köhrsen durch.
Neben der Beteiligung an den beiden oben genannten Projekten führt Julius Malin eine Doktorarbeit über nachhaltige christliche Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten durch, die von Prof. Jens Koehrsen und Prof. Max Bergman betreut wird.
Zu den abgeschlossenen Forschungsprojekten des ZRWP gehören:
Eine vollständige Liste der Projekte finden Sie unter: https://theologie.unibas.ch/de/personen/jens-koehrsen/projekte/
Dieser Forschungsbereich untersucht die Rolle von Religion in der sozio-ökonomischen Entwicklung am Beispiel von Faith Based Organisations und der Pfingstbewegung.
Zum einen wird die Rolle von Faith Based Organisations in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit untersucht. Bei diesen Organisationen handelt es sich um NGOs, die sich durch den Bezug auf eine religiöse Tradition von säkularen NGOs unterscheiden. Durch ihren Glaubenshintergrund und ihre lokale Verflechtung mit religiösen Gemeinschaften bringen sie spezifische Ressourcen in die Entwicklungszusammenarbeit ein, die sie von anderen NGOs unterscheidet. Allerdings können die besonderen Merkmale dieser Organisationen auch mit Herausforderungen und Nachteilen einhergehen. Die Potenziale und Herausforderungen von Faith Based Organisations wurden mitunter im Forschungskolleg „Religion and Development“ untersucht. In Kürze werden hierzu zwei Bände mit den Titeln „Faith Based Organisations in Development Discourses and Practices“ und „Does Religion make a Difference? Religious NGOs in International Development Work“ erscheinen.
Zum anderen beeinflusste auch die rasante Ausbreitung der Pfingstbewegung im globalen Süden die sozio-ökonomische Entwicklung. Es wird davon ausgegangen, dass die Pfingstbewegung eine disziplinierende Wirkung auf die Lebensführung ihrer Mitglieder hat. So wird von Pfingstlern erwartet, dass sie hart arbeiten, ehrlich und pünktlich sind sowie Alkohol und Glücksspiel abstinent bleiben. Zudem verfügen Pfingstkirchen häufig über Hilfsnetzwerke und interne Arbeitsmärkte. Dementsprechend wird in der wissenschaftlichen Debatte davon ausgegangen, dass es die Pfingstbewegung ihren Mitgliedern ermöglicht, sich an die wandelnden sozio-ökonomischen Strukturen der späten Moderne (z.B. neo-liberaler Kapitalismus) anzupassen. Dies gehe mit einem erleichterten sozialen Aufstieg von Pfingstlern einher. Andererseits verweisen kritische Stimmen auf die Grenzen und Nachteile der Pfingstbewegung in Zusammenhang mit dem sozialen Aufstieg und der Anpassung an die westliche Moderne. Vor dem Hintergrund dieser Debatte wird die Rolle der Pfingsbewegung für soziale Transformationsprozesse im globalen Süden untersucht.
Forschende: Prof. Dr. Andreas Heuser; Prof. Dr. Jens Köhrsen; Dr. Claudia Hoffmann
Publikationen
Unterschiedliche Typen von Akteur*innen partizipieren an Prozessen nachhaltigen Wandels: Politiker*innen, Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen, Mitarbeitende der Stadtverwaltungen, engagierte Bürger*innen et cetera. Diese Akteur*innen stammen aus unterschiedlichen sozialen Sphären (z.B. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft). Dementsprechend verfolgen sie unterschiedliche Ziele (z.B. Wählerstimmen, ökonomische Gewinne, wissenschaftliche Publikationen), operieren jeweils entlang spezifischer Normen und verwenden eigene Semantiken. Trotz dieser Unterschiede müssen sich die Akteur*innen im Zuge des nachhaltigen Wandels untereinander abstimmen. In diesem Forschungsbereich werden diese Abstimmungsprozesse untersucht und anhand sozialwissenschaftlicher Modelle (z.B. Boundary Work, Feldmodelle, Regional Innovation Systems) analysiert.
Forschende: Prof. Dr. Jens Köhrsen, Dr. Rebeca Roysen, Lasse Kos, Nadine Brühwiler
Laufendes Forschungsprojekt
Ecovillages as Incubators of Sustainability Transitions (EVIST): Dieses Projekt untersucht, ob und wie Ökodörfer in der Lage sind, nachhaltige Innovationen in ihrem lokalen sozialen Umfeld zu verbreiten. Weitere Informationen über das EVIST-Projekt finden Sie hier.
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