Die realistisch düsteren Zukunftsprognosen machen transformatives Handeln dringlich. Das gilt für die Bereiche Klima ebenso wie für demokratische Strukturen, für die Bildungsbereiche ebenso wie für das Gesundheitswesen.
Transformatives Handeln, so eine breit geteilte Annahme, setzt Hoffnung voraus. Nur in der Perspektive auf eine gute Zukunft, auf reale Möglichkeiten sind Menschen individuell und gemeinschaftlich zum Handeln, zu Anstrengungen und Verzicht zu bewegen. Hoffnung ist jedoch gefährdet. Sie ist gefährdet durch Fehlformen: sie kann illusionäre Vertröstung sein und auf diese Weise transformatives Handeln verhindern. Oder sie kann reduziert werden zu einem blossen Zweckoptimismus ohne realen Anhalt an Fakten.
Daher ist es essentiell an der Aufgabe zu arbeiten, wie eine Hoffnung formuliert werden kann, die zu einer Perspektive für die reale Welt wird. Was gibt Grund zur Hoffnung und worin besteht eine solche Hoffnung?
Während für lange Zeit in der europäischen Geistesgeschichte das Thema Hoffnung seinen Ort in der Religion und wissenschaftlich in der Theologie hatte, haben sich seit der Aufklärung, aber insbesondere in den letzten Jahrzehnten Politik, Kultur und Coaching mit dem Thema Hoffnung auseinandergesetzt. Wissenschaftlich sind wesentliche Debatten in der Philosophie und in vielen anderen Disziplinen verortet. Die wissenschaftliche Theologie ist dabei das Thema Hoffnung nach Jürgen Moltmanns Theologie der Hoffnung von 1964 wieder zu entdecken und sich am breiten interdisziplinären Diskurs zu beteiligen.
Die Tagung hat zum Ziel, theologische und philosophische Debatten aufeinander zu beziehen unter der Leitfrage, wie Hoffnung in der realen Welt jenseits von Illusion und Zweckoptimismus als möglich gedacht werden kann. Zur weiteren Profilierung von Hoffnung fragt die Konferenz auch nach Konstellationen: Wie kann Hoffnung in Beziehung gesetzt werden zu Angst, zu Pessimismus, aber auch zur Utopie?
Da Hoffnung zunehmend als entscheidend für die menschliche Zukunft und die menschlichen Handlungsmöglichkeiten erkannt wird, fokussieren sich manche Disziplinen oder wissenschaftliche Strömungen neu um das Thema Hoffnung. Das geschieht beispielsweise in der Theologie, in der Pädagogik oder in der Psychologie.
Die Tagung wird organisiert von Prof. Dr. Markus Wild (Theoretische Philosophie) und Prof. Dr. Miriam Rose (Systematische Theologie / Dogmatik).
Anmeldungen zur Tagung per Mail an: sara.konradt@unibas.ch
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