Neben dem Jahresprogramm, auf dem Sie sehen können, welche Veranstaltungen im jeweiligen Jahr geplant sind - können Sie hier sehen, welche Ereignisse bereits der Vergangenheit angehören. Ein Rückblick auf die Arbeit des Karl Barth-Zentrums für reformierte Theologie erwartet Sie hier!
Im Rahmen des Forschungsstipendiums des Karl Barth-Zentrums («Scholar in Residence-Grant»vom 23.6.-14.7.) hielt Dr. Hanna Reichel (Princeton Theological Seminary) einen richtungsweisenden Vortrag zur theologischen Anthropologie unter dem Titel „Gottes ‚ganz Andere‘?“. Im Zentrum stand die Frage, wie Alterität – das „ganz Andere“ – aus theologischer Perspektive heute verantwortungsvoll gedacht werden kann.
Ausgehend von Immanuel Kants Frage „Was ist der Mensch?“ spannte Reichel einen interdisziplinären Bogen zwischen Anthropologie, Bibeltexten (u. a. Psalm 8), evolutionstheoretischen Zugängen und kritischen posthumanistischen Ansätzen. Die Theologie wurde dabei als genuin inter- und transdisziplinäre Disziplin verstanden, die sowohl mit atheologischen als auch anti-theologischen Perspektiven im Gespräch steht.
Einen Schwerpunkt bildete die kritische Auseinandersetzung mit Karl Barths Rede vom „ganz Anderen“, die Reichel mit Positionen aus den Black Studies (u. a. Frank Wilderson, Calvin Warren) und der Theologie der Befreiung (James Cone: „God is Black“) in Dialog brachte. Die Differenz- und Subjektkonzepte dieser Denkrichtungen wurden mit Barths Versöhnungslehre (in Bezug auf "das Nichtige") kontrastiert, insbesondere hinsichtlich der Frage nach ontologischer Gewalt und deren theologischer Legitimierung.
Reichel betonte, dass Barths Theologie – insbesondere durch seine Christologie – eine Antwort auf bestimmte Formen systemischer Verwerfung formuliert, ohne jedoch blinde Flecken gegenüber rassifizierten Erfahrungen ganz zu vermeiden. Damit wurde nicht nur Barths Anthropologie geschärft, sondern auch deren Anschlussfähigkeit an gegenwärtige gesellschaftskritische Diskurse geprüft.
Der Vortrag zeichnete sich durch große analytische Tiefe, theologische Weite und eine hohe Sensibilität für gegenwärtige Gerechtigkeitsfragen aus. Er regte zur weiteren Diskussion über die Rolle der Theologie in pluralen Gesellschaften und ihre Verantwortung im Umgang mit Alterität an.
Am 22. Mai 2025 feierte das Karl Barth-Zentrum für reformierte Theologie (KBZ) sein 10-jähriges Jubiläum mit einem abwechslungsreichen Festprogramm an der Universität Basel. In Grußworten, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurde die Geschichte des KBZ gewürdigt und aktuelle Herausforderungen kirchlicher Bildung diskutiert. Kernthema bildeten dabei besonders die Fragen: Theologie als „kirchliche Wissenschaft“? – Welche Theologie braucht die Kirche?
Das vielfach Barth zugeschriebene Dictum „Wie man beten soll, das steht in der Bibel; und was man beten soll, das steht in der Zeitung.“ zeigt bereits, dass kirchliche Praxis für den Theologen eng mit Fachkenntnissen und Gegenwartswahrnehmung verbunden war. Und damit ist Barth nach wie vor hochaktuell. Denn die Frage nach der Verhältnisbestimmung von Kirche und Theologie bewegt nicht nur die jeweiligen Fakultäten im universitären Kontext oder kirchliche Gemeinden, sondern die gesamte Gesellschaft.
Des Weiteren bot sich diese Thematik für das Jubiläum des KBZ für reformierte Theologie an, da Barth selbst vor genau 100 Jahren – 1925 – in der Auseinandersetzung mit Erik Peterson um die Relation von Theologie und Kirche rang und darin auch eine Initialfunktion sah. Eben diesen theologischen Fragen waren die Vorträge des ersten Teils der Veranstaltung gewidmet. Der zweite Teil widmete sich aktuellen Aspekten der Verhältnisbestimmung von Universitätstheologie und Kirche. Vier Pfarrpersonen brachten ihre unterschiedlichen Sichtweisen ein, und in einem Schlusspodium kamen anschließend Kirchen- und Universitätsvertreter*innen miteinander ins Gespräch.
Das Symposium bot zudem die schöne Gelegenheit zum Austausch zwischen Studierenden, Pfarrpersonen, Lehrenden und Ehemaligen und klang in geselliger Atmosphäre beim Apéro aus. Das KBZ dankt allen Teilnehmenden und freut sich auf kommende Veranstaltungen.
Ausstellung in der Universitätsbibliothek 10.12.2018 - 08.03.2019
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Basler Universitätsbibliothek war ein Beitrag des Basler Karl Barth Zentrums für reformierte Theologie zum internationalen Karl Barth-Jahr 2019.
Was bewegte Karl Barth? Warum wollte er kein Wissenschaftler im "Elfenbeinturm" sein, sondern nahm immer wieder Stellung zu aktuellen Themen? Wie sah sein persönliches Umfeld aus? Welche Ausstrahlung hatte sein Denken`? Diesen und andere Fragen versuchte die Ausstellung durch den Einsatz moderner szenografischer Mittel erfahrbar zu machen und interessierten Besuchern das Phänomen Karl Barth näher zu bringen.
Projektteam:
Leitung: Prof. Dr. Georg Pfleiderer, Vorsitzender des Karl Barth-Zentrums für reformierte Theologie
Szeonografische Gestaltung: Pia Schwarz, Szenografin FH
Wissenschaftlicher Kurator: Dr. Matthias Gockel, Theologische Fakultät
Archivarische Begleitung: Dr. Peter Zocher, Karl Barth-Archiv
Logistik: Pfr. Beat Büchi
Mit Dank an:
Die Freiwillige Akademische Gesellschaft Basel,
die Sulger-Stiftung,
die Johannes-Oekolampad-Stiftung,
den Kanton Basel-Landschaft
Swisslos Fonds Basel-Landschaft und
den Swisslos Fonds Basel-Stadt






























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