/ Forschung
Zum Nachhören und Nachlesen: Religion im nachhaltigen Wandel – Interview mit Jens-Ole Köhrsen
Die Kirche gelobt schon lange, sich für die Umwelt stark zu machen. Eine Studie zeigt aber, dass mehr Engagement möglich wäre.
SRF2 und SRF4 Kultur: Gesellschaft und Religion, Dienstag, 27.07.2021
Prof. Dr. phil. Jens Köhrsen, Soziologe und Theologe an der Theologischen Fakultät der Universität Basel, ist Leiter der Studie «Urban Green Religions». Das Forschungsteam interviewte in der Nationalfonds-Studie 67 Vertreter von Religionsgemeinschaften sowie Menschen, die sich in Schweizer Städten für den Umweltschutz engagieren.
Resultate der Studie:
Der Studie zufolge beziehen Gläubige ihre Motivation, sich gegen den Klimawandel einzusetzen, nicht oder nicht primär aus ihrer Religion, sondern aus Wissenschaft und Medien.
Religiöse Akteurinnen und Akteure engagieren sich seit einigen Jahren stärker für den Umweltschutz und äussern sich öffentlich.
Dieses «Ergrünen der Religionen» führt die Studie vornehmlich auf Impulse aus der breiten Öffentlichkeit und der Klimajugend zurück.
Religiös-ethische Werte verschiedenster Religionen decken sich mit den Werten der neuen Umweltbewegung wie Verzicht, Klimafasten oder Vegetarismus. Religiöse Exponenten wie Papst Franziskus fallen ins Gewicht. Die enormen Ressourcen, welche Religionen für den Umweltschutz zur Verfügung stellen könnten, werden aber bei Weitem nicht ausgeschöpft.
Das Nationalforschungsprojekt «Urban Green Religions» ist angesiedelt am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik der Universität Basel mit Jens Köhrsen als Koordinator. Julia Blanc und Fabian Huber arbeiteten für die Studie.