Bischofshof, Rittergasse 1, Basel, Münstersaal
Die Predigt der Steine. Zur Theologie der Münsterarchitektur
Kirche als Sakralbau ist nicht zu verstehen ohne ihre Wurzeln in der Spätantike, sowohl im Hinblick auf die bauliche Ausgestaltung, als auch bezüglich ihrer symbolischen Ausdeutung. Bereits die Kirchenväter sahen im Tempel Salomos die Präfiguration Christi und der Ecclesia, womit zunächst die Gemeinschaft der Gläubigen und seit Beginn des 4. Jahrhunderts allmähliche auch der Kirchenbau umrissen ist; das Bauwerk wird zum Sinnträger: Ecclesia materialis significat ecclesiam spiritualem. Seit dem 12. Jahrhundert, vor allem vertreten durch Hubert von St. Victor, verbindet die ‚konstruktive Exegese‘ die Hermeneutik des vierfachen Schriftsinns mit der Vorstellung eines Kirchenbaus, der Abbild der Schöpfung in hierarchischer und architektonischer Form und zugleich das Muster der idealen Kirche ist.
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